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Botschaft der Nacht in Leipzig

tldr: Mein erstes Night Governance Konzept entstand auf Grundlage meiner Masterarbeit. Die Botschaft der Nacht agiert seit 2021 im Dreiklang aus NachtRat, Koordinierungsstelle und Fachbeauftragten für Nachtkultur.

Auf Grundlage meiner Masterarbeit über Night Governance- Modelle in Europa habe ich als damalige Vorsitzende des Leipziger Clubverbandes LiveKommbinat e.V. einen Workshop initiiert, zu dem ich Leipziger Akteur:innen der freien Musikszene, Vertreter:innen verschiedener von nachtlebenbezogenen Initiativen und Fachbereiche der Verwaltung und Ordnungsbehörden eingeladen habe. Dort habe ich Ergebnisse meiner Forschungsarbeit präsentiert und nach einer langen gemeinsamen Diskussion gründete sich eine interdisziplinäre Koordinierungsgruppe. Diese wurde durch mich angeleitet und wir erarbeiteten von 2019-2020 das Konzept zur Botschaft der Nacht, welches durch den OBM Burkhard Jung angenommen und seit 2021 realisiert und weiterentwickelt wurde. Aus der Koordinierungsgruppe gründete sich der NachtRat. Aktuell arbeiten 2 Personen (der Fachbeauftragte für Nachtkultur und die Koordinierungsstelle Nachtleben), unterstützt durch die Expertise des NachtRats für das Leipziger Nachtleben.

 


Lerne aus den Konzepten anderer Städte, bringe heterogene Perspektiven zusammen und erarbeite ein Konzept nah am Bedarf der Szene, welches optimal in die Leipziger Struktur eingepasst ist. 

Akteur:innen der freien Szene und Kreativwirtschaft, Interessenvertretungen von Kultur- und Kreativwirtschaft, Entscheidungsträger:innen der Stadt Leipzig (Verwaltung und Politik) und Nachtschwärmer.

Mutig die – für das Thema Nachtleben – wichtigsten Menschen kontaktiert und mit ihnen zusammengearbeitet. Mit Wertschätzung und Geduld konnte in der heterogenen Arbeitsgruppe ein tolles Konzept erarbeitet werden.

Stakeholderworkshop mit Vortrag, Worldcafé und protokollierter Diskussion. Danach Gruppenmoderation und Prozessbegleitung bis zum fertigen Konzept. Pitch beim Oberbürgermeister.

Das Tandem aus verwaltungsseitiger Stelle und der Szene-Vertretung verspricht in Kombination mit dem NachtRat eine optimale Arbeitsweise. Der Dreiklang aus crowd basierter Expertise, Standing in der Verwaltung und Sprachrohr zu den Akteur:innen der freien Szene ist eine bisher einzigartige Konstellation und verspricht kompetenzspezifische Arbeitsteilung.

Das Konzept war das erste Night Governance Konzept in Deutschland, welches auf Grundlage einer Forschungsarbeit und unter Einbezug vieler Stakeholder entstanden ist. Es wurde bereits mehrfach von anderen Städten übernommen und weiterentwickelt. Leipzig war bundesweit nach Mannheim die zweite Stadt mit einer Nachtkulturvertretung und war mehrere Jahre die einzige Stadt in Ostdeutschland, die sich strukturell dem Nachtleben annimmt.

„Dank der partizipativen konzeptionellen Arbeit von Kordula Kunert konnten wir ab Herbst 2021 in Leipzig ein wegweisendes Konzept der Night Governance auf den Weg bringen. Das von ihr erarbeitete innovative Konstrukt aus NachtRat, Koordinatorin und Fachbeauftragtem stellt die vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Verwaltung, Behörden, Interessenvertretungen und aktiver Nachtkultur in den Fokus. Dass das Konzept auf die Shortlist des Zukunftspreises 2023 der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. als Pilotprojekt kommunaler Selbstverwaltung nominiert wurde, spricht für sich. Wir sind seither mit Kordula Kunert im Austausch und fragen ihre Expertise zu entscheidenden strategischen Schritten an. Sie ist in ihrer Arbeit, der Herangehensweise und in der Umsetzung eine geschätzte Expertin in Leipzig und bundesweit.“

Nils Fischer (Fachbeauftragter für Nachtkultur Leipzig) und Kristin Marosi (Koordinierungsstelle Nachtleben Leipzig)